ProstataMen oder Das kleinblütige Weidenröschen
Ein schöner Spätsommertag, habe einen guten Vortrag gehalten, ein interessantes Geschäft abgeschlossen, und nun
sitze ich mit meinem Geschäftspartner noch in einer kühlen Gartenwirtschaft um bei ein, zwei Gläsern Weißwein
den Erfolg zu bereden. Danach mache ich mich auf die Heimfahrt, von Herrenberg bis nach Stuttgart ist es nicht weit,
es sei denn, es ist Stau. Und es zieht sich, so langsam in der Nähe von Böblingen müsste ich mal pinkeln. Aber es gibt
keine Stelle dazu, außerdem ist es nicht mehr weit….
Doch bis ich endlich in der Nähe meines Hauses bin, kann ich es kaum noch aushalten. Nun schnell aufs Klo. Frau´le
fragt schon gar nicht, doch ich stehe und stehe, ich sitze aufs Klo, nichts kommt, kein Tropfen oh Gott, nun kommt
die Angst, der Schmerz, verdammt ich kann nicht schiffen, oh Merde, alles zu, Mist elender, Notarzt anrufen, das
dauert bist der da ist, ich hüpfe von einem Bein auf das andere. Doch das Rindvieh hat noch nicht mal einen Katheter
dabei, also Krankenwagen und ab ins Krankenhaus, was für ein Stress – endlich der Katheter und die Blase läuft leer
– welche Wohltat und scheiß drauf auf die Umstände z.B. dass die Urologin eine schöne junge Ärztin ist, die mir da
Andere Zeit – andere Ort …. War in Stuttgart in einer Weinstube mit Freunden, danach noch vor der Tür etwas
geplaudert, na ja es war Winter, aber ich hatte einen schöne warmen Wintermantel an. Zu Hause dann später, ich
merkte es schon, stimmt was nicht mit dem Pinkeln, oh jetzt geht das wieder los, versuchen im Sitzen, im Liegen
(mit der Pinkelflasche) im Stehen - nichts geht. Mist, dann in der Nacht um Zwei Uhr setze ich mich ins Auto, mit
voller Blase, und fahr die 5 Km ins Ruiter Krankenhaus. Gott sei Dank ist dort immer ein Arzt in der Urologie der mir
wieder einen Katheter legen kann. Aber diese Aufregung und die Angst. Wenn das mal im Urlaub passiert oh Gott.
4 Mal habe ich das nun schon mitgemacht! Jetzt reicht’s mir! Endgültig!
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NUN denn! Mutig sei der Mann! Glaub dem Urologen seine Aussage: „da gehen Sie ins Krankenhaus und nach 4-5
Tagen ist alles vorbei….“ Solche und ähnliche Sprüche, doch darauf hatte ich mich natürlich nicht verlassen, sondern
selber im Internet recherchiert. Allerdings die Warnungen auf den Foren der Geschädigten nur oberflächlich und
mich nicht betreffend zur Kenntnis genommen. Auch hat mich ein Freund früher oft vor einer OP gewarnt, aber der
hat mich im Stich gelassen, wie´s unter Freunden sich´s leider so manchmal abspielt.
Na gut, also der letzte Harnstau am 23.2. Danach angemeldet im Paracelsus Krankenhaus Ruit für den 9.3.
Eingerückt mit Tasche und Auto am 9.3. Anmeldung und Voruntersuchung am Morgen. Am Mittag sagt der eifrige
Assistenzarzt, er hat beim Ultraschall und Abtasten (rektal) einen diffusen Befund und er will jetzt eine Biopsie
machen. Mir hatte zwar früher mein Urologe gesagt: weiche sehr große Prostata, PSA Wert 4,7 bei Einnahme von
Proscar-Tabletten, kein Krebs, aber ------- ?
He, was willst du denn dazu sagen, nein oder was? Also eine Biopsie wird gemacht, von hinten, durch den Dickdarm
schießen sie 11 Nadeln in die arme Prostata und nehmen Proben, ob sich hier nicht irgendwo ein paar bösartige
Zellen versteckt haben. Du gehst dann etwas breitbeinig zurück in dein Zimmer, es brennt wie die Sau und beim
Pinkeln, was du alle halbe Stunde musst, zumindest am Anfang, ist alles rot vom Blut. Zusätzlich wirst Du
Am Nachmittag kommt dann der Chefarzt – ja der Chefarzt kommt persönlich zum gemeinen Kassenpatienten - und
sagt ganz freundlich: „die Ergebnisse bekommen wir nicht vor nächster Woche, da können sie erst mal wieder nach
Hause gehen!“ Auch gut, oder schlecht, denn nun bin ich natürlich erst mal total aufgeregt und verunsichert.
Von der Aufregung um ihren lieben Mann ist nun auch noch die liebe Ehefrau krank geworden und liegt ganz
schwach im Bett, da musste ich mich erst mal um sie kümmern. Oh, ich sage nur totaler shit! Gott sei Dank habe ich
meine Science Fiktion Literatur von Peter F. Hammilton und kann zeitweise in eine andere Welt abtauchen.
Endlich nach 5 Tagen, kommt vom Krankenhaus der Anruf, „kein Krebs, Sie können jetzt zur OP kommen.“ Ich sage:
„ich ruf wieder an, jetzt habe ich keine Zeit weil meine Frau wegen Ihnen erkrankt ist vor Aufregung“. (Aber ich
glaube es war ein Magen-Darm Virus). Habe dann später aber einen Termin ausgemacht auf den 24.März. (Sehr
mutig)! Einrücken, Zimmer beziehen, ganz gut wenn man eine Zusatzversicherung für ein Zweibettzimmer hat,
dieses dann auch noch für mich allein. Will meine Ruhe! Wieder Vorbereitung, kommt zum Beispiel ein junger Mann,
sehr freundlich und sittsam um bei mir da unten alle Haare abzurasieren. Er erzählt, dass er ein freiwilliges soziales
Jahr hier im Paracelsus Krankenhaus macht, und wenn er Glück hat, kann er daraus eine Weiterbildung zum
Krankenpfleger machen. Seine Familie wäre sehr stolz auf ihn. Dazu kann ich ihm nur raten, denn er hat ein sanftes
Wesen und ist auch sonst sehr hilfsbereit. Am Abend kommen noch mal die Ärzte zu Visite und der Chefarzt Prof.
Degen erklärt mir in aller Ruhe die OP, die für den nächsten Morgen geplant ist.
Nun war ich natürlich gelassener. Brauchte kein Schlafmittel und keine Beruhigungspille. Am 25. 3. dann um 9:00
Uhr, auf zur OP. Du steigst auf so einen überdimensionalen Gebärstuhl und wirst an alle mögliche Leitungen und
Kabel angeschlossen. Denn die Prostata wird elektrisch abgehobelt. Dann die Narkose, alles versinkt ohne Träume.
Du wachst erst wieder nach 3-4 Stunden auf. Dann im Bett auf das Zimmer geschoben, unten zieht es ein bisschen
und du bist an einen Wassertank angeschlossen der spült das Blut und sonstige Reste raus. Nach einer Weile
kommen zwei junge Schwestern und machen das gute Stück sauber. Doch da sagt die eine Hübsche, „sie mal der
Kerle blutet ja raus, hole mal die Ärztin.“ Die Ärztin, eine wunderschöne blonde Frau mit Zopf, sagt ganz cool: “Das
muss alles noch mal raus.“ Ich weiß zwar nicht was noch mal raus muss, aber sie fahren mich mit meinem Bett in ein
Behandlungszimmer und holen da unten aus meinem alten Knaben alles wieder raus, Katheter, Wasserballons, und
was weiß ich was sonst noch, vor allem Blut. Alles wir durchgespült und die Sachen wieder eingebaut, an diese wird
ein Kabel oder Band angebracht und alles mit zwei Flaschen Wasser beschwert, die einfach an der Fußseite über die
Bettkante gehängt werden. Damit soll die Blutung in der ausgehölten Prostata durch Gegendruck gestillt werden.
– Von mir aus — Ich liege sowieso nur rum. Wieder in meinem Zimmer, werden am Katheter neue Wassertanks
(3 Liter) befestigt und gespült. Den ganzen Tag und die folgende Nacht. Immer kommt unten in einen Eimer die
Sache wieder heraus, rot, alles mein Blut. Aber im Krankenhaus gibt es eine sehr liebe Nachtschwester, die tröstet
einen auch mal und streicht über die Wange und sagt morgen kommen die Ballons raus, dann ist es leichter, dann
Von wegen! Am nächsten Morgen die nächste Katastrophe. Nach dem die Ballons heraus waren, dachte ich,
eigentlich geht’s mir ja ganz gut, ich watschle mal mit meinem Medikamentenbaum ins Bad. Doch kaum stehe ich
am Waschbecken und habe schon die Zahnbürste in der Hand schwinden mir die Sinne und ich finde mich auf dem
Fußboden wieder umringt von der Ärztin und zwei bestürzt schauenden Schwestern. Langsam stellen sie mich
wieder auf die Beine und mir ist schlecht wie noch nie. Ab ins Bett schreit die Ärztin und schieben sie mich quer
durchs Krankenhaus in die Röhre um den Kopf durchzuchecken und die Lunge und der Halswirbel werden auch noch
durchleuchtet. Im Rippenbereich habe ich wahnsinnige Schmerzen von der Rippenprellung weil ich auch noch aufs
Klo gefallen bin. Mist verdammter, hundsgemeiner, nun muss ich zu den normalen Medikamenten auch noch
2 Spritzen gegen Wundstarrkrampf bekommen und Schmerzmittel dazu. Habe mich aber tapfer gehalten. Das
Wichtigste: Alles ist soweit dicht, und ich brauche keine Windeln, dafür könnte ich den Chirurgen umarmen. Am
dritten Tag bin ich bereits durch das Krankenhaus gewandert und konnte bald mit nun leicht hellrosafarbenen Urin
nach Hause gehen – am 29.3. war ich wieder daheim.
Leider war mein Frau´le auch noch sehr malade und wir brauchten etwas zu essen. In der Großstadt kein Problem,
anrufen bei Feinkost Böhm und sie bringen alles was du möchtest in zwei Stunden vorbei. Große Hilfe!
Ich dachte, nun habe ich wirklich Glück gehabt, denn mit dem pinkeln gings gut und kein Nachtropfen und was man
Doch leider, ganz schnell, bekam ich da unten starke Schmerzen und am 31.3. bin ich wieder im Krankenhaus
angetanzt. Der rechte Hoden ist infiziert, wer jemals da unten einen Fußball draufbekommen hat weiß ungefähr was
das für Schmerzen sind. Und Fieber 38,5° C hatte ich auch. Der Arzt in der Notaufnahmestation sagte: „Sie bleiben
gleich hier. Bettruhe! Eis auf die edlen Teile und Zufuhr von Antibiotika.“ Na prima, wieder Zeit zum Lesen, alles klar!
Am 4.4.wieder nach Hause dort weiter kühlen und weitere Antibiotika und zum Urologen. Jetzt dachte ich, ich habs
Doch 14 Tage später, nach dem Absetzen der Antibiotikatabletten, bekomme dasselbe im linken Nebenhoden, starke
Schmerzen und leichtes Fieber, diesmal, weil´s wieder Sonntag ist, gehe ich gleich wieder in das Paracelsus-
Krankenhaus, fahre aber nach der Untersuchung wieder nach Hause bewaffnet mit neuen Tabletten. Nun wieder die
Sache kühlen, ruhigstellen, dann nach dem Absetzen der Tabletten nach nur 3 Tage später am 7.5. starkes Brennen
in der Harnröhre und wieder ein verdammter Harnverschluss. Muss schon wieder in Krankenhaus fahren, neuer
Katheder etwas brutal von der blonden Ärztin gelegt, der leider undicht ist. Macht aber nichts, nur bei pinkeln
tröpfelt es oben etwas heraus. Und es blutet. Ich vermute, dass die Harnröhre durch die vielen Kathedereinsätze
verletzt ist. Am Montag, dem 9.5. dann zu meinem Urologen, den Katheder wieder herausziehen.
Und wieder neue Antibiotika verordnet. Am 11.5. dann Erbrechen, Durchfall, Atemnot, kurz mir geht’s beschissen.
Am 13.5. gehe ich wieder zu dem Urologen, der sagt jetzt ist Schluss mit Antibiotika, nun werden wir mal sehen was
passiert, wenn Sie gar nichts mehr nehmen. Also Schluss mit allen Medikamenten, auch Reduzierung der
Blutdrucktabletten, habe ja ziemlich abgenommen. Immer wieder trinken, trinken, trinken!
Ich überlege was ich noch tun kann, denn immer noch brennt es und zieht es beim Wasserlassen stark. Dabei fällt
mir das alte Kräuterbuch der Frau Treben aus Österreich in die Hände. Sie empfiehlt für solche Sachen, zu Linderung
das „kleinblütige Weidenröschen“ als Tee. Außer Kamille, einen Blasentee also noch einen Tee. Zudem trinke ich ein
selbstgemixtes Gebräu, tagsüber immer wieder ein Glas: normales Leitungswasser in einem sauberen Edelstahltopf
ca. 2 Ltr. mit je einem Esslöffel Apfelessig und Ahornsirup plus einer kleinen Prise Fleur de Sel mindestens 2 Minuten
aufgekocht und kühlgestellt. Das hilft zur Flüssigkeitsmenge für den Spühlvorgang, nachdem mir normaler Sprudel
nicht mehr geschmeckt hatten. Ok, ab und zu ein Bier, und auch ein Glas Wein. Doch alles hilft nicht viel. Immer noch
brennt es und zieht die ganze Harnröhre hinab. Bis ich das kleinblütige Weidenröschen entdeckte, da fing meine
Hoffnung an. Nun wechsle ich ab, abends trinke ich 3 Tassen Tee entweder Kamille, Weidenröschen oder den
anderen Tee und endlich, am 11.6., ich will´s noch nicht beschreien, doch ich bemerke eine Besserung.
Doch leider, trotz dem Weidenröschen und meiner Spezialmischung schon wieder starkes Brennen in der Harnröhre
und nur noch tröpfeln beim pinkeln, also wieder zum Urologen. Trotz meiner genauen Schilderung meiner
Schmerzen fallen ihm nur neue Antibiotikatabletten ein. Dann am 25.6. schon wieder ein Harnverhalt, diesmal am
Samstagnachmittag und ich fahre schon wieder den bekannten Weg nach Ruit in die Paracelsusklinik. Wieder hüpfe
ich von einem Bein aufs andere, doch ich habe Glück. Eine wunderbare ruhige Frau, (Frau Dr. Pfannenstein), mit
großen verträumten Augen, nimmt sich meiner an und, obwohl sie gleich zu einer Notfalloperation muss, legt ganz
sanft den Katheder, bis sie an eine Stelle kommt und sagt, hier ist ein Widerstand, es kann sein, dass Ihre Probleme
daher kommen, dass sich die Harnröhre etwas geknickt oder verengt hat. Sanft drückt sie weiter und hat sogar
Mitleid mit dem armen alten Mann der da vor ihr auf der Pritsche liegt! Am Dienstag dem 28.6. wieder zum
Urologen, der den Katheder, diesmal ohne Schmerzen, wieder heraus zieht.
Nun keine Schmerzen mehr, und keine Antibiotika, am 4.7. zur Nachuntersuchung, jetzt ist mein Urin frei von
Bakterien, zum ersten Mal seit langer Zeit. Und der Urologe sagt, er will bei mir keine Prognose abgeben wie der
weitere Heilungsverlauf ist. Aber ich denke: wenn’s so bliebe wäre ich sehr zufrieden.
Fazit: Die Frauen sind nicht nur die besseren Menschen sondern auch die besseren Urologen!
Details of Prostate Cancer Screenings Screening refers to tests and exams used to find a disease, such as cancer, in people who do not have any symptoms. The goal of screening exams is to find cancers before they start to cause symptoms. For some types of cancer, screening can help find cancers in an early stage when they are more easily cured. Prostate cancer can often be found earl
Department of Electrical EngineeringColumbia UniversityRetransmissions and failure recovery in communication networks, massively parallel computing,stochastic modeling of information systems, heavy-tailed traffic models, large deviations, game the-oretic models, social networkingPh.D. Candidate, Electrical Engineering, Fall 2011 (expected graduation: May 2015)• Dissertation Topic: “Retrans