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Kernsymptome können medikamentös gemildert werden Etwa die Hälfte der Kinder mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyper-
aktivitätsstörung) hat diese Störung auch noch als Erwachsene. Die Be-
troffenen leiden unter zum Teil erheblichen krankheitsbedingten Ein-
schränkungen ihrer Alltagsfähigkeiten. Durch medikamentöse und psy-
chotherapeutische Maßnahmen lassen sich die Symptome vermindern.
sich mit einer medikamentösen The-rapie in erster Linie die Kernsympto- matik beeinflussen läßt: Impulsivität aktivitatsstörung (ADHS) ist durch Ergebnissen einer US- Prozent der betroffenen Kinder eine schaft für Psychiatrie, Bei Erwachsenen mit ADHS ist
chungen konnten belegen, daß auch (DGPPN) veröffent- Methylphenidat erste Wahl
erwarten, daß die Substanz mittelfristig auch zur Behand-lung dieser Patienten verordnet werden kann, Zur Therapie von Erwachsenen mit ADHS sind in anderen Ländern mehrere Psy-chostimulantien, wie Me-thylphenidat (MPH) und Am-phetaminsalze, und Atomoxetin zugelassen. (oben) und Dr. Barbara Alm: Häufig erbringt erst die Kombination von Pharmako- und Psychotherapie einen wesentlichen Behand-lungserfolg. Das sind typische ADHS-Symptome bei Erwachsenen
Unvermögen, Gesprächen zu folgen, Unzureichende Planung und Organisation erhöhte Ablenkbarkeit, mangelndes von Aktivitäten, planloser Wechsel von einer Tätigkeit zur nächsten, Unfähigkeit, • Affektlabilität Wechsel zwischen Dazwischenreden, Ungeduld, impulsiv Quelle: Leitlinie ADHS im Erwachsenenalter, 2003 Grafik: Forschung und Praxis / Ärzte Zeitung Innere Unruhe und Herumzappeln, mangelnde Konzentrationsfähigkeit oder der Gefahr von bei Kindern verur-
auch Wutausbrüche können Symptome einer ADHS sein.
sachten Leberschädigungen, die bei einigen Patienten tödlich verlaufen der ersten Wahl. Die Wirksamkeit bei zwölf Stunden angeboten. Retardprä- diertem MPH den Vorteil, daß der eingesetzt werden. ßig freigesetzt wird. Aufgrund des medikamentöse Behandlung gut an- einfacheren Handlings können sie sprechen, wird empfohlen, diese kon- diert mit einer Wirkdauer von etwa sich zudem günstig auf die Complian- Ein empirisch gut abgesicherter piepausen von etwa zwei Wochen die talin® erhältlich. Zudem wird es in Wirksamkeitsnachweis liegt auch für weitere Behandlungsnotwendigkeit zwei Retardformen (Concerta®, Medi- kinet retard®) mit einer Wirkdauer blinde, Placebo-kontrollierte Studien fahrungen tritt bei den meisten Patien-zwischen etwa sechs bis acht und rall XR®) zur Therapie von Erwachse-nen mit ADHS zugelassen. In Deutschland ist kein Amphetamin- Fertigpräparat für diese Indikation er-hältlich. Daher müssen Apotheken phetaminsaft oder -kapseln selbst her-stellen. Üblicherweise werden Am- klinischen Erfahrungen eine gute Al-ternative, wenn MPH nicht ausrei- tin (Strattera®) ist in den USA und ei-nigen anderen Ländern auch für Er-wachsene mit ADHS zugelassen. An-fang dieses Jahres hat das Medikament in Deutschland die Zulassung zur The- Dr. Esther Sobanski
Dr. Barbara Alm
Durch eine spezifische Psychothera-
rapie von Kindern mit ADHS erhalten. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie pie können zum Beispiel Selbst- und
Eine bei Kindern und Jugendlichen Zentralinstitut für Seelische Gesundheit J 5, Alltagsorganisation der ADHS-Pa-
begonnene Atomoxetin-Therapie kann 68159 Mannheim tienten verbessert werden. Foto: Klaro
Tel. 0621 /1703-2852, Fax: 1703-1205 E-Mail: esther.sobanski@zi-mannheim.de

Source: http://www.adhs-und-ich.de/pdf/adhs_aerztng_1104.pdf